Draussen Making-Unterricht mit dem Forscherrucksack
„Häufig verbringen Kinder und Jugendliche eigentlich schon genug Zeit vor dem Computer oder dem Fernseher, die Schule trägt dem zwar Rechnung, indem sie Computer nur gezielt einsetzt, aber so richtig Gegengewicht zur Screentime kann man nur draussen erleben.“ So begründet Matthias Imhof, Ressortleiter Medien und Informatik der Schule Walenstadt die Notwendigkeit für Unterricht im Freien. Um dieser gerecht zu werden, wurde der Forscherrucksack entwickelt. Der Rucksack ist mit allem ausgestattet, was für Making und Tüfteln in der Natur benötigt wird. Zwei Klassen der ersten Oberstufe der Schule Walenstadt haben dies bereits getestet und zeigen Beispiele für kreativen Unterricht an der frischen Luft.
Was ist im Forscherrucksack enthalten?
Das Ziel des Making-Rucksack ist es in einem praktischen, transportablen Behälter alles zu beinhalten, was es für Making und Schule in der Natur benötigt. Damit die Schülerinnen und Schüler schreiben können, sind Klemmbretter und verschiedene Stifte enthalten. Zum Forschen und für diverse Experimente sind Seile, Sackmesser, Schaufel, Becherlupe, Taschenlampe und vieles mehr enthalten. Ein Rucksack enthält dabei Material für ca. 5 Kinder.
Deutschunterricht mal anders
Der Forscherrucksack lässt sich in diversen Schulfächern in den Unterricht integrieren. Eine Klasser der ersten Oberstufe der Schule Walenstadt zeigte dies mit einer Deutschlektion im Freien. Mit dem Material aus dem Forscherrucksack und den vor Ort vorhandenen Utensilien sollten Redewendungen dargestellt werden. Die Schülerinnen und Schüler konnten dabei ihrer Kreativität freien Lauf lassen und nutzten zum Beispiel die Becherluppe zum Fangen von Würmen und zeigten so die Redewendung «da ist der Wurm drin». Mit dem vor Ort vorhandenen Holz hingegen wurde die Redewendung «auf dem Holzweg sein» dargestellt.
Unterricht am Lagerfeuer
Eine weitere Klasse der Schule Walenstadt nutzte den Forscherrucksack auf eine ganz andere Art. Nämlich um das Feuer machen mit einem Feuerstein zu lernen. Dafür wurden mit dem Werkzeug aus dem Maker-Rucksack Holzspäne zurechtgeschnitten. Diese sorgten zusammen mit etwas Watte als Feuerstarter. Mit dem Feuerstein musste so nur noch für Funken gesorgt werden und schon loderte das Lagerfeuer.
Für innovatives Lernen
Der Forscherrucksack macht es einfach Making in den Unterricht zu integrieren und diesen ausserhalb des Schulzimmers zu halten. Der Rucksack ist stets bereit mit allem Material, so dass kein langes Vorbereiten benötigt wird. So kann der normale Schulalltag mit abwechslungsreichen Lektionen in der Natur ergänzt werden. Matthias Imhof sieht dabei den Forscherrucksack als Hilfsmittel für innovatives Lernen: «Making ist eine gute Sache und vermutlich der richtige Weg, welche Schulen für das nachhaltige und innovative Lernen benötigen werden. Aber Making ist nicht nur digital. Making soll die gesamte Lebenswelt der Schüler*innen abdecken und da gehört DRAUSSEN eben auch dazu. In die Natur gehen und etwas tüfteln, experimentieren oder eben erforschen, da kann der Rucksack mit seinem Inhalt helfen. Zudem ermöglicht er auch einen Brückenschlag zwischen dem Digitalen, was vielleicht eher drinnen stattfindet und den Materialien und Techniken, welche man in der Natur finden und erleben kann.»